Eine Herzensangelegenheit
Durch meine eigene Spielunfähigkeit und meine jahrelange vergebliche Suche nach Hilfe, weiß ich welche Konsequenzen es hat, als Musiker plötzlich seine Fähigkeiten zu verlieren. Das ist ein wahrgewordener Alptraum und es spielt für Betroffene keine Rolle, ob hemmende Verspannungen, Schmerzen, mentale Belastungen oder eine Musikerdystonie die Spielunfähigkeit verursachen. Unsere Lebensgrundlage, ja unsere Lebensberechtigung scheint genommen und es ist schwierig, Verständnis dafür zu finden. Ich fürchte, nur wer dies erleben musste, kann nachfühlen, was das in jeglicher Konsequenz bedeutet. Verständnis und nachhaltige Hilfe fand ich letztlich bei G.O. van de Klashorst, auch wenn es Jahre dauern sollte, bis die Krise überwunden war. Seitdem bin ich fasziniert von dem Wissen um Zusammenhänge in unserer Motorik, welches ich von ihm und seiner Dispokinesis erfahren und erlernen durfte. Seit mehr als 20 Jahren kann ich wieder ungehindert Cello spielen und daher liegt mir die Weitergabe des Wissens, was mir das ermöglichte, am Herzen, wohl wissend, dass meine Erfahrungen nicht der passende Weg für alle Musikerinnen und Musiker sein müssen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile ein vielfältiges Angebot an teils sehr unterschiedlichen Konzepten, so dass wir Musiker wählen können, was zu uns passt und worauf wir uns einlassen wollen. Gleichwohl bin ich davon überzeugt, dass bestimmte Zusammenhänge und Funktionalitäten unserer Musikermotorik, die van de Klashorst in der Dispokinesis versammelte, jedem jungen Musiker und jeder jungen Musikerin möglichst frühzeitig erlebbar werden sollten, um zumindest ein präventives Bewusstsein auszubilden. Ich darf sagen, dass der Unterricht bei G.O. van de Klashorst mir mein musikalisches Leben rettete und mich als Mensch, Musiker und Pädagoge nachhaltig bereichert. Ich bin unendlich dankbar, dass ich durch diese Erfahrungen so viele Musikerinnen und Musikern bei der Überwindung ihrer Probleme habe begleiten dürfen.

Kurzbiografie
Ich stamme aus Wuppertal und bin Cellist und Dispokineter. Nach meiner Spielunfähigkeit durch Fokale Dystonie im Jahr 1995 war ich in den Jahren 1996 bis 2001 Schüler von G.O. van de Klashorst. Von 1997 bis 1999 besuchte ich den postakademischen Ausbildungslehrgang Dispokinesis in Düsseldorf und erhielt 1999 das Abschlussdiplom. Mit Hilfe der Dispokinesis gelang mir im Jahr 2002 die vollständige Wiederherstellung meiner cellistischen Spielfähigkeit, so dass ich meine internationale Konzerttätigkeit wieder aufnehmen konnte. In meiner Arbeit als Dispokineter habe ich mich besonders auch auf den Umgang mit der Symptomatik von Fokaler Dystonie (Musikerdystonie) und unwillkürlichen Bewegungsstörungen bei Musikern spezialisiert und konnte bislang etwa 40 Musikerinnen und Musikern dabei helfen, diese Symptome nachhaltig zu überwinden. Ich gebe im In- und Ausland regelmäßig Kurse, Workshops und Fortbildungsseminare zu unterschiedlichen Aspekten aus der Musikermotorik.

2016 konzipierte ich zusammen mit Kollegen auf Bitte von G.O. van de Klashorst die dreijährige Ausbildung Dispokinesis nach G.O. van de Klashorst neu und war bei bislang zwei Ausbildungszyklen in Essen Dozent.

Ich werde regelmäßig für Fortbildungen von namhaften Orchestern wie dem Concertgebouworkest Amsterdam oder dem Gürzenichorchester Köln eingeladen. Aktuell leite ich in Graz eine Jahresfortbildung Dispokinesis für Musikschullehrkräfte.

Bereits im Jahr 1999 gründete ich Musik und Disposition, ein Studio für Musikermotorik und Instrumentalergonomie in Wuppertal. Im Jahr 2022 konzipierte ich das Studio zum Institut für Musikermotorik um. Hier gelang es mir, bislang über 600 professionellen Musikern dabei zu helfen, ihren Beruf wieder beschwerdefrei auszuüben.

Seit 2009 bin ich Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (DGfMM) und war von 2015 bis 2023 Präsident der Gesellschaft für Dispokinesis nach G.O. van de Klashorst (GDVDK).

Referenzen
Seit vielen Jahren schätze ich die Arbeit von Joachim Schiefer, meinem ehemaligen Schüler und heutigen Kollegen. Er verfügt neben einer großen und fächerübergreifenden Fachkenntnis über eine scharfe analytische Intelligenz und einen warmen, menschlich integren Charakter. Dadurch ist er in idealer Weise befähigt, das Wissen der Dispokinesis und Bewegungsphysiologie weiterzugeben.
G.O. van de Klashorst
Internationales Zentrum für Dispokinesis Mülheim

Ich empfinde die Dispokinesis als eine entscheidende Bereicherung für mich als Pianist. Es ist kaum zu glauben, aber ein verändertes Sitzgefühl hat bewirkt, dass ich bestimmte Passagen nicht mehr üben muss.
Ulrich Hofmann, Pianist
Musikhochschule Duisburg

Dispokinesis hat mir eine genauere Wahrnehmung des Atemstützsystems und eine deutliche Verringerung meiner Probleme (Reflux Ösophagitis) ermöglicht.
Lisa Graf, Sopranistin
Stadttheater Aachen

Joachim Schiefer ist ein hervorragender Musiker, exzellenter Lehrer und ein guter Mensch.
Alexis Vincent, 1. Konzertmeister
Sinfonieorchester Aachen

Ich bin überzeugt, dass ein obligatorischer Unterricht in Dispokinesis im Rahmen des Musikhochschulstudiums viele musikerspezifische Berufsprobleme von Orchestermusikern verhindern würde.
Marina Grochowski, Künstlerische Managerin
Bochumer Sinfoniker

Ich habe nach langer Musiker-Krankheit Dispokinesis als einen Körper und Geist erfrischenden Weg erfahren, um meinem Beruf wieder mit Freude nachkommen zu können, und schätze mich glücklich, Joachim Schiefer als formidablen Vermittler dieser Lehre erlebt zu haben.
Wolfram Kärner, Cellist
Kammerorchester Kristiansand, Norwegen

Als Lehrer hat J. Schiefer die seltene und wertvolle Begabung, sich in jeden Schüler hineinzuversetzen, für dessen Problem das „richtige Mittel“ zu finden und dann in passender Art zu vermitteln.
Gerd Grochowski, Bariton
Internationaler Solist

Ohne die Dispokinesis wäre ich heute keine Geigerin mehr.
Julia Brohm, Geigerin
Neues Rheinisches Kammerorchester Köln

Durch seinen Unterricht habe ich ein anderes motorisches Bewusstsein erhalten, wodurch die Beschwerden beim Cellospiel verschwunden sind.
Urs Samuel Dietrich, Cellostudent
Folkwang Universität der Künste Essen

Es ist fantastisch, dass man lernen kann, sich selbst zu helfen. Das verdanke ich dem Unterricht in Dispokinesis bei Joachim Schiefer.
Jane Russel, Bratscherin
Kammerorchester Kristiansand, Norwegen

Dass ich, fast 6 Jahre nachdem mein Duopartner J. Schiefer an fokaler Dystonie erkrankte, heute wieder mit ihm zusammen spiele, ist allein seiner beispielhaft positiven Lebensenergie und der Dispokinesis zu verdanken. Es ist ein Glücksfall, dass er seine besondere empathische Begabung und sein enormes Fachwissen nun als Dispokineter an andere weitergibt.
Peter Bortfeldt, Pianist und Studienleiter
Theater der Stadt Aachen

Um so mehr ist es mir eine Freude, dass es Joachim Schiefer mit den Möglichkeiten der Dispokinesis gelungen ist, nicht nur seine ehemaligen cellistischen Fähigkeiten wiederherzustellen, sondern auch sein “Musikersein” durch diese außerordentliche Willensleistung in hervorragender Form zu bekräftigen. Im Umgang mit seinen Schülern und ganz sicher mit professionellen Musikern und Musikstudenten sind ihm seine Erfahrungen aus der überwundenen Krankheit von größtem Nutzen.
Rolf Petrich, Solocellist
Philharmonisches Orchester Hagen

Joachim Schiefer hat mich durch die Zeit begleitet, in der ich wegen haltungsbedingter Schmerzen arbeitsunfähig war. Ohne seine Hilfe und dispokinetische Fachkenntnis wäre für mich ein Widereinstieg ins Berufsleben als Orchestermusiker unmöglich gewesen.
Peter Brandrick, Soloposaunist
Bochumer Symphoniker

Es ist die gelungene Kombination des hochbegabten Musikers und ausgebildeten Dispokineters, die den Menschen Joachim Schiefer zu einem Lehrer macht, der seines gleichen sucht. Ich wünschte, ich würde Cello spielen lernen wollen!
Thomas Zöller, Berufsmusiker
Deutsche Dudelsackakademie Hofheim

I had spent the decades before studying and having master classes with the top names in the cello-playing world, including a.o. Frans Helmerson, Heinrich Schiff, Yo-Yo Ma, David Geringas, and Boris Pergamenschikow. I learned tremendous amounts about music-making and the cello tradition from these phenomenal artists. But it was in my lessons with Joachim Schiefer that I first received a thorough explanation of the physical principles behind cello-playing technique, and of the human anatomy and its role in instrumental playing. Understanding these fundamentals has supplied me with tools to not only play with greater technical mastery, but also to express my own artistic voice with much more precision, effectiveness and ease.
Julia Tom, cello
Royal Concertgebouw Orchestra, The Netherlands